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Schellertener haben in Niemegk eine „Schlummermutti“

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Leserpost: Veteranen beim Treffen schwelgten in Erinnerungen

Das war das 1. Veteranentreffen mit Gästen in Niemegk. Überall wird in diesem Jahr gefeiert. 25 Jahre Deutsche Einheit, und vieles mehr. Da sagten sich die Urväter der Städtepartnerschaft Niemegk und Schellerten: “Das können wir auch!“Beim diesjährigen Stadtfest in Niemgk wurde der Termin besprochen. Jetzt war es soweit, Treff war im Schulungsraum der Feuerwache Niemegk. Das Ehepaar Zorn bestellte ein herrliches Backschwein (Spanferkel) mit Sauerkraut und Kartoffeln beim Grillservice Ahlburg (Fotos/Galerie: Bärbel Schüler). 

Die Freude des Wiedersehens war spürbar groß. Niemegks Altbürgermeister Eckard Zorn eröffnete die Runde, begrüßte alle Anwesenden, stellte sie mit Namen noch einmal vor und erinnerte an die Geburtsstunde 1992. Dann folgte Amtsdirektor Thomas Hemmerling. Er bedankte sich bei den Veteranen, dass sie ein solches Treffen organisierten und freut sich auf die Geschichten von damals, den Anfängen der Partnerschaft. Den Redestab übernahm später Gemeindebürgermeister Axel Witte aus Schellerten. Sein 1. Mal mit Niemegk, war jetzt urkundlich: sehr kalt, frierend beim ersten Spatenstich für das neue Fw- Haus in Niemegk. Axel Wittes Tenor war: „die Partnerschaft hat Vertrauen produziert,… das Faszinierende ist das Wachsen, die Entwicklung aus der Beziehung der eigenen menschlichen Bedürfnisse heraus“.

Das nahm Eckhard Zorn zum Anstoß und schenkte ihm ein Einkaufchip aus dem Landtag des Landes Brandenburg.(wer weiß? wenn es noch mehrere Gebietsreformen geben wird, sind wir dann alle ein Bundesland).

Nun sprach der Initiator der Partnerschaft und damals aktiver Niemegker Stadtrat Michael Ritt. Er berichtete, dass die Kreisverwaltung  Niemegk  irgend einen Ort als Städtepartner vorgeschrieben bekommen  sollte. „Das wollten wir nicht und klappte auch nicht so, wie es das höhere Organ wollte“, erinnerte sich Ritt. Der damalige CDU-Abgeordnete war zu der damaligen Zeit auf Verwandtschaftsbesuch in Hildesheim und man sprach über das Thema Städtepartnerschaft. Über Michael Ritts Verwandtschaft und dem damaligen, ehrenamtlichen Gemeindebürgermeister, Heinrich Ölkers, führte der Weg in die Gemeinde Schellerten. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, meinte Michael Ritt vor den Veteranen. In Niemegk davon erzählt, wurde das erste Auto nach Niedersachsen gesteuert, im Wagen Platz gefunden hatten Wolfgang Ewert, Thomas Griesbach, Michael Harth, Hartwig Matthäs und Michael Ritt. Das war 1992 nach Schellerten.

Es wurden Möglichkeiten einer Partnerschaft erörtert, auf was wird Wert gelegt? Wie soll sie formuliert werden? Trotz holperiger Wegeschritte wurde sich auf das Gemeinsame besonnen. Zitat nach der ersten Begegnung mit der damaligen Niemegker Verwaltung: „Wir wollten Verwaltung lernen, Schellerten hat uns Verwaltung gezeigt!“

Zu Wort meldete sich der damalige Ortsbrandmeister Otto Brunke: „In Niemegk legt man einen Grundstein für ein neues Feuerwehrhaus, lädt zum Umtrunk in kleiner Runde ein, aber es gab keine Schnapsgläser. Andernorts ist es umgekehrt. Er berichtete von den Begegnungen hüben und drüben. Mit Hannelore Graber  – liebevoll Schlummermutti genannt – haben wir eine feste Anlaufstelle, wenn es um eine Schlafmöglichkeit und einen Schlummertrunk unter Freunden geht.“

Anfang August 1992 traf, nach dem schon eine Delegation von 4 FFw-Kameraden SB zwei Tage zuvor angereist waren, in Schellerten zum 90-jährigen Bestehen der hiesigen Feuerwehr ein. Nach den vielen, neuen Eindrücken luden wir unsere Gäste ,zur Stärkung für den Heimweg, zum Abendessen in den“ Ratskeller (Feuerwehrunterrichtsraum)“ ein. Ein Fass Bier war in Sichtweite, aber wo ist der benötigte Anschluss? Durch intensives Suchen fand man ihn unter Geschirrtüchern. „Im Laufe des Abends, neben mir saß Werner Hyhoff, sagte er sehr gerührt zu mir; er könne es noch nicht glauben, wie freundschaftlich die Niemegker in Schellerten aufgenommen wurden“, berichte Otto Brunke. Eine von ihm mitgebrachte DVD könnte später noch angesehen werden.

Wolfgang Ewert berichtete uns von den Überlegungen nach der Wende. „Wie werden wir unseren Lebensunterhalt verdienen, was und wie können wir für uns und Niemegk tun?“ Bei einem Besuch in Schellerten besichtigten wir die Kläranlage, dieses Problem ließ in Niemegk nicht lange auf sich warten. Die Besichtigung der Feuerwehrhäuser mit Ausstattung hinterließ einen mächtigen Eindruck. „Heute nach mehr als zwanzig Jahren ist es auch bei uns eine Selbstverständlichkeit“, sagte Wolfgang Ewerth.

Aus dem Westen bekamen auch wir einen Verwaltungsfachmann, sein Name: Günter Rockel. Da wir noch vieles lernen mussten gab es in der Anfangszeit etliche Reibereien in der Verwaltung. Im Rückblick auf diese Zeit haben wir viel gelernt und gemeinsam auf den Weg gebracht. Günther Rockel hat sich im laufe der Jahre in Niemegk bestens eingelebt und seiner Annemarie eine nette Partnerin gefunden. Mit ihr verbringt er nun sein wohl verdientes Rentnerdasein.

Nach dem alles wichtige und unwichtige gesagt war hieß es: Guten Appetit! Nun ging es dem Backschwein an die Schinken und Schnitzel, fein portioniert vom Grillmeister. Danach ging es zum gemütlichen Teil des Treffens. Beim Abspielen der DVDs wurden nochmals einig Erinnerungen wach und man stellte fest, dass doch schon einige Gesichter fehlen. In lustiger Runde verbrachte man noch einige frohe Stunden. Mit einem gemeinsamen rustikalen Frühstück bei Frau Graber ging das erste Veteranentreffen in Niemegk für alle erfolgreich zu Ende. Aus terminlichen Gründen konnten Axel Witte und August Ludolf Ohlms nicht bis zum Schluss bleiben. Mit dem Gedanken an ein nächstes Mal traten alle den Heimweg an. Unser Dank geht an alle Organisatoren!

Otto Brunke

Schellerten

Eckhard Zorn hat das Wort Thomas Hemmerling, Axel Witte und August Ludloff Ohlms PA170390 Wolfgang Ewerth, Bernd Behm, Tino Bastian und Thomas Hemmerling PA170387 August Ludlof Ohlms und KLurt Lutsch Grillmeister

 


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