Die am 17.01.2016 im Landhaus „Alte Schmiede“ durchgeführte Vorstellung des Lühnsdorfer Münzfundes durch die Experten des Vereins „Potsdamer Münzfunde e.V.“ und des Landesamtes für Bodendenkmalpflege brachte Licht in die Zeit der Prägung und des Umlaufs dieser Münzen. In akribischer Kleinarbeit untersuchte Herr Dr. Hans-Dieter Dannenberg „seine kleinen Kinder“, wie er liebevoll all die historischen Münzen, die in seinem Leben schon durch seine Hände gegangen sind, gemeinsam mit Herrn Wilko Krone. In seinem Vortrag stellte Herr Dr. Dannenberg nicht nur die Münzen in Gestaltung,Wert und zeitlichem Rahmen der Prägung und Gültigkeit dar. In eindrucksvoller Weise stellte er die geschichtlichen Ereignisse in den Kontext zum Lühnsdorfer Münzfund und ordnete ihn in den Zeitraum zwischen 1270 und 1325 ein. Wenn auch der nominelle Wert der gefundenen Silbermünzen nun nicht gerade zur Euphorie veanlasst, so hat er doch für die Lühnsdorfer eine historisch wertvolle Bedeutung. Er bestärkt die Aufassung des Ortschronisten, dass lange vor der Ersterwähnung des Dorfes Lühnsdorf (czu grossen luderstorph, 1377) bäuerliche Anwesen bestanden haben.Die nachgewiesene steuerliche Abgabe eines Schulzen im Jahre 1388 in Höhe von 4 Schock(HOL) setzt eine „gewinnbringende“ Tätigkeit voraus, deren Grundlagen nicht erst in diesem Steuerjahr gelegt wurden. So ist denn die Variante, dass der Münzfund von einem reisenden Kaufmann, der schnell mal die Münzen, und das noch in einem Tongefäß, begrub,recht vage.Eher ist die Variante, dass es sich in der damals recht kriegerischen Zeit,in der sich die „hohen“ Herrschaften um Erbschaften,um Land und Macht stritten, um ein sicheres Versteck des Geldes gehandelt habe.Die Lühnsdorfer Besiedlung und Ortsbebauung spricht dafür,denn erst nach der fast völligen Verwüstung des Ortes im 30-jährigen Krieg – nur ein Gehöft bestand noch im Jahre 1640(HOL) – begann die Bebauung beiderseits der neu angelegten Dorfstraße.Ein noch älterer Fund in unmittelbarer Nähe des heutigen Dorfes wurde vom damaligen LPG-Bauern Friedrich König beim Roden von Baumstämmen gemacht. Etwa 50m von der Weggabelung des alten Rädigker und des Buchtweges entfernt, fand Friedrich König eine Urne,deren Alter Mitarbeiter des damaligen Museums für Ur- und Frühgeschichte in Potsdam auf die Zeit 600 v.d.Z. datierten. Werner König,der Vater unseres „Schatzgräbers“,damals Brigadier in der LPG Lühnsdorf, meldete diesen Fund und konnte dafür gemeinsam mit dem Finder je eine Prämie in Höhe von 20,00 MDN entgegennehmen.Herr Dr. Kersting nahm die Mühe auf sich, diese Urne mit nach Lühnsdorf zu bringen,um auch diese den Besuchern zu präsentieren. Eine große Überraschung hatten die beiden Münzfachleute Krone und Dannenberg dennoch in petto: „Der Hüfner Thiele aus Lühnsdorf fand bei Grabungsarbeiten im Jahre 1835 einen Dukat aus Gold, der im Jahre 1617 in Wien geprägt wurde.Das war absolut keinem Lühnsdorfer Einwohner bekannt! Diese Münze ist heute in der Königlichen Münzsammlung in Berlin zu finden.Für die Lühnsdorfer und für die vielen Gäste aus nah und fern fand an diesem Nachmittag eine überaus lehrhaft und interessant gestaltete Veranstaltung statt. Für den Finder ging der Wunsch in Erfüllung,dass sein Fund einem breiten Publikum ausführlich erklärt, vorgestellt wird. Für die Veranstalter Anlass,ihre Bewunderung darüber zum Ausdruck zu bringen,dass sich „Sonntag nachmittags und bei schneeglatten Straßen, so viele Interessierte nach Lühnsdorf begeben haben“. Über 80 begeisterte Besucher konnte der Vorsitzende des Vereins „Potsdamer Münzfreunde e.V.“ Herr Wilko Krone verabschieden, nicht ohne den Hinweis auf das in der Zeit vom 17. bis 19.Juni 2016 in Potsdam zu Ehren des 50-jährigen Bestehens der Potsdamer Münzfreunde stattfindende 13.Deutsche und zugleich 24. Mitteldeutsche Münzsammlertreffen zu geben.Zu diesem Anlass wird der Lühnsdorfer Münzfund am Samstag,dem 18.Juni dem Fachpublikum der Bundesrepublik Deutschland vorgestellt. Die Lühnsdorfer sind sich sicher, dass auch der Finder des Schatzes Martin König diesem Publikum vorgestellt wird.