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Glanzvoller Auftakt beim Karneval in Niemegk
Ganz traditionell begann der Niemegker Carnevalsclub (NCC) seine Auftaktveranstaltung zur 49. Session im Lindenhof-Saal. Mit dem Einzugsmarsch zogen die Damen und Herren des Elferrates und die Tanzformationen ein, um vor der Bühne Aufstellung zu nehmen. Bürgermeister Hans-Joachim Linthe übergab freiwillig den Rathaus-Schlüssel an die Narren. Sie mögen in der 5. Jahreszeit besser regieren, als es sonst die Stadtverordneten tun, meinte Hans-Joachim Linthe auch etwas verschmitzt. Zumindest hätten die Karnevalisten den Bonus, dass mit Präsident Hans-Dieter Scherz der (Vize-)Bürgermeister (der Herzen) unter ihnen weilt.
Das neue, im Vorfeld streng geheim gehaltene Prinzenpaar trat in Aktion. Prinz Dominik I. und ihre Lieblichkeit Carolin (Dominik Wricke & Carolin Kamischke) nahmen – in Anwesenheit des Kinderprinzenpaares Pascal Lahn & Lenya Schulz – den Rathaus-Schlüssel entgegen und erklärten, weniger regieren, als viel mehr Karneval feiern zu wollen. Carolin eröffnete mit ihren Niemegker Prinzen die Kussfreiheit.
Gleich drei Tanzgruppen tanzten zu Beginn in grün-weißen Kostümen und äußerst schwungvoll den Radetzky-Marsch. Damit war der Auftakt zum Programm getan. Auf dem Parkett gaben sich die Tanzformationen der „Funken“ und die „Spatzen“ in bunt schillernden Kostümen und perfekten Auftritten die Klinke in die Hand. Bis es schließlich hieß: „Es fährt ein Zug nach nirgendwo“. Als Pantomime zeigte Sarah Dröge wie Frau Spaß am Schminken hat, die Persiflage dazu kam von Mutter Conny – war herrlich anzusehen und echt gut gemacht!
Nach einem weiteren Auftritt der „Funken“ hatte Bürgermeister Hans-Joachim Linthe – er zählte am Abend zu den etwa fünf Schlips-Trägern im Saal – wohl schon das erste Mal bereut, den Rathaus-Schlüssel aus der Hand gegeben zu haben. Denn – was die Niemegker längst wissen – seine sonst im Hintergrund agierende Frau Jutta nahm tatsächlich die Gelegenheit wahr und griff nach der Macht in der Stadt. Daniel Geißler parodierte in der Bütt frech die Frau des Bürgermeisters und die örtliche „Reiseleiterin“. Herrlich schön! Seitenhiebe gab es unter anderem auf die Rocula-Plantage im Tonabbaugebiet, die sich ewig der Konkurrenz trotzenden Drogerie Pulz und auf das Konzept Stadt der Steine.
Nach dieser tollen Stadtführung führte Sitzungspräsidentin Petra Schulz weiter souverän durch das Programm, in dem die 14 Western Dancer des NCC, die „Himmlischen Töchter mit Bruder“, die Funken und das Bierbauchbuben-Ballett immer wieder auf dem Parkett ankündigte. Zwischendurch wurde die Gürtellinie etwas tiefer gelegt, als Conny Dröge und Petra Schulz auf Dampferfahrt waren und eine Attacke auf die Lachmuskeln starteten.
In der ersten Tanzrunde mit der Lets Dance Band hieß es, sehen und gesehen werden. Früher wohl noch mehr, als derzeit, ist der Karneval im Städtchen für Geschäftsleute ein gesellschaftliches Ereignis, um sich zu zeigen. So führte Bürgermeister Hans-Joachim Linthe seine Frau Jutta in dunkelroter Paillettenbluse und schwarzen Rock auf die Tanzfläche. Andere Damen zeigten sich eher in gediegenen Kleidern, aber auch in Hosen. „Schillerndste“ Frau des Abends war zweifellos Prinzessin Carolin – an der Seite ihres Prinzen- mit ihrem lachsfarbenen Kleid. Eine gute Wahl! Eine junge Dame wählte gar eine ärmellose, weiße Bluse, damit die neuesten Tattoos auf ihrer Haut zur Geltung kamen. Rundum ein netter, närrischer Abend, für den Hausherr Christopher Zimmermann den Saal zur Verfügung stellte sowie Lutz Ahlburg und sein Team die gastronomische Versorgung übernahmen.